Gute Sache mit kleinen Macken

Notsignal an Behindertentoilette aus Entfernung kaum wahrnehmbar

Der Umbau der Toilettenanlage auf dem Friedhof in Urberach hat eine gute Neuerung mit sich gebracht: Seit einigen Monaten gibt es im Gebäude hinter der Trauerhalle eine Behindertentoilette, die von außen optisch gekennzeichnet und mit einem speziellen Schlüssel zu öffnen ist. Diese sogenannten Euroschlüssel kann jeder Bürger mit Schwerbehindertenausweis gegen eine Gebühr von 25 Euro beim “Club Behinderter und ihrer Freunde CBF” z.B. in Darmstadt (www.cbf-da.de) erwerben. Diese Schlüssel gelten auch für alle Behindertentoiletten auf Autobahnraststätten. Und wenn die Stadt den Park am Entenweiher neu gestaltet, dann ist dort auch eine “Komfort-Toilette” vorgesehen. Thomas Paeschke, Vorsitzender des Rödermärker Seniorenbeirats, freut sich, dass nach langem Bitten und Fordern eine rollstuhlgerechte Toilette auf dem Friedhof gebaut wurde. Er weiß, wovon er spricht, denn seine Frau Angela ist auf einen Elektrorollstuhl angewiesen. Sie kann sich nun ohne Sorgen allein auf dem Urberacher Friedhof bewegen und freut sich über die funktionale Neuerung. Für Gemeinden dieser Größenordnung ist das schon fast eine Seltenheit”, weiß Thomas Paeschke aus eigener Erfahrung. Ein Problem gibt es allerdings: Der Hilfeknopf für Notfälle aller Art, der im Inneren der ausreichend großen und gut nutzbaren Behindertentoilette montiert ist, gibt zwar ein Blinklicht und einen Signalton nach außen ab, aber dieser Piepton ist so leise, dass er schon wenige Meter vom Gebäude entfernt kaum noch zu hören ist. Nach mehreren Tests ist nicht nur den Paeschkes klar, dass man Glück haben muss, wenn man als “Eingeschlossener” gehört werden will. Verstärken lässt sich das Signal wohl nicht mehr. Die Stadt hat jedoch mehrere Euroschlüssel angeschafft. Außer beim zuständigen Friedhofsmitarbeiter Schwarzkopf ist auch bei der Urberacher Feuerwehr hinterlegt, bei welcher das Notsignal ebenfalls eingeht. So muss im Notfall keine Tür mehr aufgebrochen werden. Der Bitte von Rollstuhlfahrern, aber auch der Notarztwagen mit diesen Schlüsseln auszustatten, konnte bisher nicht entsprochen werden. Eine übergreifende Regelung wurde bisher nicht gefunden. In einem gemeinsamen Schreiben haben der Seniorenbeirat und Bürgermeister Jörg Rotter Landrat Oliver Quilling die Situation geschildert und darum gebeten, die Notrufzentralen mit diesen Euroschlüsseln oder gegebenenfalls mit Zahlencodes für die Schließanlage auszustatten. Thomas Paeschke kann hier nur die Empfehlung aussprechen: “Wenn möglich, sollten Menschen, die alleine im Rollstuhl unterwegs sind, den Friedhof nur zu den generell gut besuchten Zeiten nutzen, so etwa zwischen 9 Uhr und 16 Uhr.” Und er bittet sowohl die nichtbehinderten Friedhofsbesucher als auch die Anwohner eindringlich: “Achten Sie auf ungewöhnliche Geräusche, Schreie oder Ähnliches. Schauen Sie nach und holen Sie Hilfe, wenn Ihnen etwas auffällt!


Kontakt: Informationen oder Anregungen bitte an www.seniorenbeirat-­rödermark.de


Quelle: Offenbach Post 24.10.2023

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